Königsherz von Markus Richter

Königsherz
Neuschwanstein-Thriller 3
ISBN/EAN: 9783944936642
Sprache: Deutsch
Umfang: 390 S.
Einband: Paperback
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"Gehen Sie zur Seite! Machen Sie den Weg frei!" "Der Befehl Seiner Majestät lautet: Niemanden einlassen." Entschlossen blockierten die Männer der Burgwache den Eingang. "Der König hat nichts mehr zu befehlen!", schnaubte es ihnen entgegen. "Wir haben geladen!", warnte der Kommandant und hob seinen Karabiner. 1886: "König Ludwig II. ist abgesetzt", verkündet eine Delegation aus München. Während die Schwangauer und Füssener sich schützend vor den Monarchen stellen, soll ein Bote brisante Tagebücher von Ludwig in Sicherheit bringen. Doch der Auftrag führt ins Verderben. Die Kammerzofe Klara und die beiden Geheimpolizisten Lenz und Heiland werden in einen mörderischen Verrat hineingezogen. Müssen sie ihre Treue zum König mit dem Leben bezahlen? Hautnah: die "Königskatastrophe" - von Neuschwanstein bis in die dunklen Fluten des Starnberger Sees. Markus Richter hat bisher unbekannte Aufzeichnungen zur Gefangennahme König Ludwigs II. aufgespürt und taucht damit so intensiv in die dramatischen Geschehnisse ein wie niemand vor ihm.
Markus Richter kennt jeden Winkel im berühmtesten Schloss König Ludwigs II. Als Kastellan war er für alle Belange des täglichen Betriebes zuständig. In den Neuschwanstein-Thrillern verarbeitet er auch viele persönliche Erlebnisse. Seine besondere Nähe zum Thema hat ihn zum begehrten Gesprächspartner der Medien werden lassen. Schon in den beiden Führern "Schloss Neuschwanstein" und "Heldensagen von Neuschwanstein" sowie der vielfach übersetzten Gespenstergeschichte "Ludwig und Poldi" hat er Erwachsenen und Kindern das Schloss nahegebracht. Längst blickt er tiefer: "Am 12. Juni 1886 wurde Ludwig II. von einer 'Fang-Kommission' in Neuschwanstein verhaftet. Dort eröffnete man ihm, dass er geisteskrank und somit regierungsunfähig sei. Für ihn war es der Ort, an dem er seine bittersten Stunden erlebte. All die Jahre, die ich auf Neuschwanstein gelebt und gearbeitet habe, fragte ich mich, ob ein Fluch darauf lastet. Ob der König etwas von seinem persönlichen Unglück zurückgelassen hat."
Herr Schilling blickte aus dem Fenster der Equipage. Der Regen hatte nachgelassen. Der Fahrweg schimmerte grauweiß zwischen den Kutschenrädern und der bewaldeten Hangböschung. 'Wir sind gleich oben', murmelte der Geheimpolizist. 'Keine Angst, Herr Schilling. Das wird ein Kinderspiel. Die Bediensteten sind instruiert. Diejenigen, bei denen wir nicht ganz sicher waren, wurden außen vorgelassen. Jetzt müssen Sie nur noch die Gendarmen überzeugen, wenn sie nicht bereits aus Respekt vor Crailsheim zurückweichen sollten. Wir gehen rein, holen den Narren heraus und dann ab nach Linderhof. Sollte er sich nicht fügen, wissen die Herren, was zu tun ist.' Er nickte den Männern in den schwarzen Anzügen zu. Einer der beiden griff in die Jackentasche und holte ein verkorktes Glasfläschchen sowie ein Stofftuch hervor. 'Im leeren Wagen, der für den König gedacht ist, liegen zudem Stricke und eine Zwangsjacke! Das sollte genügen, um ihn zu gefügig zu machen.' Daher stammte also der Geruch, den Herr Schilling nicht hatte einordnen können. In dem Fläschchen befand sich Chloroform. Der Wagen stoppte ruckartig. Der Roßober klatschte vergnügt in die Hände. 'Lassen Sie uns Geschichte schreiben, meine Herren! Jetzt stürzen wir den König!'