Kongo: Kriege, Korruption und die Kunst des Überlebens von Dominic Johnson

Kongo: Kriege, Korruption und die Kunst des Überlebens
eBook
ISBN/EAN: 9783860999585
Sprache: Deutsch
Umfang: 264 S., 3.04 MB
E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen
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Seit zwei Jahrzehnten ist der Kongo von bewaffneten Konflikten zerrissen. Die Spannungen und Probleme, die zu den Kongokriegen führten, sind auch heute nicht gelöst. Obwohl reich an Rohstoffen, zählt der Kongo zu den ärmsten Ländern der Welt. Demokratische Entwicklungen werden immer wieder von den Machthabern sabotiert. In Kongos Ostregion Kivu tobt bis heute ein grausamer Milizenkrieg, der auch nach dem Ende der M23-Rebellion nicht vorbei ist. Doch die Kongolesen haben nie die Kunst des Überlebens verlernt und organisieren ihren Alltag in eigenen informellen Strukturen.Dominic Johnson legt ein gründlich recherchiertes Buch vor zur Geschichte des noch relativ jungen Staates und seiner politischen Entwicklung bis heute. Für diese dritte Auflage wurde das Buch umfassend über­arbeitet, erweitert und auf den neuesten Stand gebracht.
Der Autor:Dominic Johnson ist Afrikaredakteur der taz und leitet das taz-Auslandsressort. Sein Arbeitsschwerpunkt ist das Afrika der Großen Seen. Er bereist den Kongo und die Region mehrmals im Jahr.
Vorwort Dieses Buch ist das Ergebnis von fast zwei Jahrzehnten intensiver Beschäftigung mit der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) als Journalist, mit insgesamt 23 Reisen in das Land. Anfang der 90er Jahre war Zaire auf der internationalen Bühne nichts weiter als ein besonders düsteres Beispiel einer heruntergewirtschafteten afrikanischen Diktatur, deren Weg in eine politische Krise vorgezeichnet war. Dass das Land später Zentrum einer blutigen und vielschichtigen Serie bewaffneter Konflikte werden würde, die große Teile Afrikas in seinen Bann zieht, konnte damals niemand ahnen. Je tiefer Zaire, ab 1997 Demokratische Republik Kongo, im Krieg versank, desto erstaunlicher war die Karriere des Landes in der internationalen Öffentlichkeit: Kongo lenkte nach Ende der ersten, spektakulären Phase des bewaffneten Umsturzes nicht etwa die Aufmerksamkeit der Welt auf sich, sondern wurde zu einem verdrängten Konflikt, und zwar umso mehr, je schlimmer die Lage erschien. Das Ausmaß des Kongo-Krieges schien jeden Versuch von Befriedung aussichtslos zu machen, seine Komplexität und internationalen Verwicklungen schienen jeden Versuch von Erklärung von vornherein zu durchkreuzen. Sorgfältige Beschreibung und Analyse waren die Ausnahme. In der breiteren internationalen Wahrnehmung blieben vor allem zwei Dinge hängen: Millionen Menschen seien einem unverständlichen Krieg zum Opfer gefallen, und das Land werde von fremden Konzernen und Armeen ausgeplündert. Beides zusammen ergab eine Kombination rassistischer Vorurteile - Kongo als Inbegriff eines unzivilisierbaren Afrikas, wo hemmungslos gemordet wird - und holzschnittartiger Verschwörungstheorien - Kongo als Opfer finsterer Mächte, die ein Land dahinraffen, um an Bodenschätze zu kommen. Der gemeinsame Nenner dieser beiden überheblichen Sichtweisen, die sich oft ergänzen: die Kongolesen sind keine mündigen Subjekte ihrer eigenen Geschichte. Sie sind entweder Barbaren oder Marionetten, schlimmstenfalls beides. In diesem Buch wird versucht, den Kongo nicht zu mystifizieren, sondern zu erklären. Kriege und Krisen im Kongo sind nicht weniger rational als anderswo auf der Welt, und sie sind auch nicht komplizierter. Sie liegen, wie überall, in der Geschichte des Landes und seiner politischen Entwicklung begründet und ihr Entstehen und Verlauf ist logisch nachvollziehbar, wenn man sich auf die einzelnen Akteure und Interessenlagen einlässt und diese über die Zeit verfolgt. Denn die Akteure handeln gemäß ihrer eigenen
InhaltVorwortKapitel 1Gewalt und Gedenken: Die Entstehung des KongoDer Kongolesische SonderwegAm Rande der grünen HölleSansibar gegen Brüssel: Der Kampf um ZentralafrikaAusplünderung eines unbekannten LandesFremde im eigenen Land: Das KolonialsystemDie Kolonie verschwindetDer alte Kongo taucht neu aufDie Erfindung neuer TraditionenKapitel 2Zaire, ein ZwischenspielDie Erfindung ZairesDer Staat verfälltDie Rettung des Staates scheitertÜberleben unter der DiktaturKapitel 3Konfliktherd KivuZwischen Kongo und RuandaNationalitätenkonflikte spalten die MenschenDer Völkermord in RuandaFlächenbrand in KivuKapitel 4Zwei Kriege um die Macht im KongoKabila stürzt MobutuKabila bringt keinen FriedenDer zweite Krieg beginntStellungskrieg in einem geteilten LandDer große Frieden nahtKapitel 5Leben und Sterbenlassen: Hinter den Kulissen des KriegesEine humanitäre Katastrophe ungeheuren AusmaßesHilfe und SelbsthilfeMilizenkriege zerstören OstkongoDie Kriegswirtschaft der WarlordsKapitel 6Demokratisierung ohne FriedenVom Friedensvertrag zur ÜbergangsregierungWarlords, vereint und verfeindetWahlkampf und WahlschlachtKapitel 7Die Dritte Republik und der dritte Krieg"Um jeden Preis die Ordnung wiederherstellen"Aufstieg und Fall des Laurent NkundaKreisläufe der GewaltEin neuer Staat, aber keine ErneuerungKapitel 8Die Kunst des ÜberlebensDie Menschen im Schatten der SchattenwirtschaftRückkehr der Konzessionswirtschaft im BergbauDer missratene Kampf gegen "Blutmineralien"Kapitel 9Ein ewig unfertiges LandEntzauberung der Demokratie: Das Wahldebakel von 2011Entzauberung des bewaffneten Kampfes: Die M23-RebellionNationale Identität, lokale ZwietrachtAnhangEndnotenHistorischer ÜberblickWichtige VolksgruppenWichtige PersonenAbkürzungenNamens- und SachregisterKarten

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