GAME OF THRONES: Hinter den Kulissen (Staffel 1-2) von Bryan/Martin Cogman

GAME OF THRONES: Hinter den Kulissen (Staffel 1-2)
Einleitung von George R R Martin, Vorwort von David Benioff & D B Weiss
ISBN/EAN: 9783833225420
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Einband: gebundenes Buch
Auf Wunschliste
G.R.R. Martins Fantasy-Saga "Das Lied von Eis und Feuer" macht nicht nur als Roman sondern auch als TV-Serie eine unglaublich gute Figur. Panini präsentiert die schönsten und eindrucksvollsten Momente der ersten 2 Bücher / TV-Staffeln in einem prallgefüllten Bildband. Von atmosphärischen Fotos der Drehorte bis hin zu eindrucksvollen Charakterabbildungen der Figuren und Darsteller zeigt das Game of Thrones Buch die gesamte bildgewaltige Vielfalt dieser einzigartigen Fantasy-Saga.
Aus dem Vorwort von George R. R. Martin: Ihr seid verrückt, sagte ich zu ihnen. Das ist zu groß. Zu kompliziert. Zu teuer. David Benioff und D. B. Weiss sind mutig oder verrückt. Das mussten sie auch sein, um sich einer Aufgabe wie der Umsetzung von A Game of Thrones (und des Rests meiner epischen Fantasy-Serie Das Lied von Eis und Feuer) fürs Fernsehen zu stellen. Es gibt in Hollywood wohl kein riskanteres Unterfangen als den Versuch, aus einem beliebten oder von der Kritik gefeierten Buch eine Fernsehserie oder einen Kinofilm zu machen. DerHollywood Boulevard ist gesäumt von den Schädeln und Skeletten all jener, die es versucht haben und gescheitert sind () Dem Romanautor stehen Methoden und Mittel zur Verfügung, die der Drehbuchautor nicht hat: innere Zwiesprache, unwägbare Erzähler, der Blickwinkel aus erster oder dritter Person, Rückblenden, die erklärende Erzählform und vieles mehr. Als Schriftsteller bin ich bestrebt, meine Leser in die Köpfe meiner Figuren zu versetzen, sie in deren Gedanken einzuweihen und ihnen die Welt durch deren Augen zu zeigen. Die Kamera jedoch steht außerhalb der Figur, die Perspektive ist also notwendigerweise extern, nicht intern. Sieht man von Off -Kommentaren ab, muss sich der Drehbuchautor darauf verlassen, dass Regisseur und Schauspieler die Tiefe der Gefühle, die gedanklichen Feinheiten und die inneren Widersprüche einer Figur vermitteln, die ein Romanautor dem Leser in klaren, direkten Worten darlegen kann. () Und das Problem kompliziert sich noch, wenn es sich beim Ursprungsmaterial um epische Fantasy handelt. Der Herr der Ringe wurde in drei Teile aufgegliedert, weil Tolkiens Buch dreimal so lang war wie die meisten anderen Romane, die in den 1950ern veröffentlicht wurden. Und meine eigenen Bücher sind, wie fast alle zeitgenössischen Fantasyromane, noch ein gutes Stück umfangreicher als Tolkiens. Auch Budget und Drehpläne haben einen großen Einfluss darauf, was machbar und was nicht machbar ist auf dem Weg vom Buch zum Bildschirm. Für jemanden wie mich ist es ein Leichtes, eine gewaltige Festhalle mit hundert Feuerstellen zu beschreiben, mit Sitzplätzen für tausend Ritter, jeder einzelne in seinem eigenen Wappenrock. Aber ich bedauere die armen Produzenten, die das auf dem Bildschirm wiedergeben sollen. Zunächst müssen sie dieses gigantische Set mit all den Feuerstellen bauen (Müssen es wirklich hundert sein? Reichen nicht auch, sagen wir mal, sechs?). Dann brauchen sie tausend Statisten, um die Bänke zu füllen. Dann müssen die Kostümbildner tausend Wappenröcke entwerfen und sie den Statisten auf den Leib schneidern, und na ja, man sieht, wo das hinführt. () Ich schrieb Drehbücher für TV-Pilotfolgen und Filme, von denen die meisten nie verwirklicht wurden. Alles in allem brachte ich fast zehn Jahre in Hollywood zu. Ich glaube, ich habe teils gute Arbeit abgeliefert, aber da ich nun einmal aus der Welt der Prosa kam, prallte ich ständig gegen die Mauern dessen, was in Film und Fernsehen möglich war. George, das ist großartig, hieß es da seitens des Studios, wann immer ich den ersten Entwurf eines neuen Drehbuchs vorlegte, aber es würde das Fünffache unseres Budgets kosten, das so umzusetzen, wie es da steht. Du musst zehn Seiten streichen schmeiß zwölf Figuren raus mach aus dieser riesigen Schlacht ein Duell schraub von zwölf Matte Paintings runter auf zwei Und so weiter. () Aber ich mochte meine ersten, nicht umsetzbaren Entwürfe immer lieber als die endgültigen Drehbücher, und nach zehn Jahren in der Branche hatte ich es satt, mich ständig zügeln zu müssen. Vor allem das war der Grund, weshalb ich in den 1990ern zu meiner ersten Liebe, der Prosa, zurückkehrte. Das Resultat war A Game of Thrones sowie die Fortsetzungen (bis dato fünf veröffentlichte Bücher, zwei weitere sind geplant und in Arbeit). Jahrelang hatte ich TV-Konzepte entworfen, geschrieben und entwickelt, die alle auf der Basis von Fernsehbudgets umsetzbar sein mussten. Jetzt wollte ich all das hinter mir lassen, ich wollte alle Register ziehen. Gewaltige Burgen, riesige, aufregende Landschaften, Wüsten und Berge und Sümpfe, Drachen, Schattenwölfe, gigantische Schlachten mit Tausenden von Kriegern auf jeder Seite, glänzende Rüstungen, herrliche Wappen, Schwertkämpfe und Turniere, Figuren, die komplex, innerlich zerrissen und mit Fehlern behaftet waren, eine ganze Fantasiewelt mit einer tausendköpfigen Besetzung. Natürlich absolut unverfilmbar. Kein Studio oder Sender würde so eine Geschichte je anrühren, das war mir klar. Das würde gute Bücher ergeben, vielleicht sogar großartige Bücher, aber mehr würde daraus nie werden. (Ja, ja, die Ironie ) Etwa zu der Zeit, als A Clash of Kings erschien, hörten wir zum ersten Mal von Produzenten und Drehbuchautoren, die interessiert waren, die Serie zu optieren (Clash war der zweite Band, aber der erste, der es auf die Bestseller-Listen schaffte). Ich war skeptisch. Meine Agenten und ich führten ein paar Telefongespräche, gingen zu einigen Treffen und hörten uns Vorschläge an aber meine Zweifel blieben. Sie sprachen alle davon, Das Lied von Eis und Feuer fürs Kino zu verfilmen - die gesamte Serie, alle sieben Romane, inklusive derer, die ich noch gar nicht geschrieben hatte. Zweifellos inspirierte sie der ungeheure Erfolg von Peter Jacksons Herr der Ringe-Filmen, den sie zu kopieren hofften. Auch mich hatte Jacksons Arbeit inspiriert, aber ich wusste auch, dass die gleiche Herangehensweise an meine eigenen Werke nicht funktionieren würde. Meine Serie war zu groß, zu vielschichtig. Jeder einzelne meiner Romane war so umfangreich wie alle drei von Professor Tolkien zusammen. Man hatte drei Filme gebraucht, um dem Herrn der Ringe gerecht zu werden. Für Das Lied von Eis und Feuer bräuchte man zwanzig Filme, und es gab auf der ganzen Welt kein Studio, das so verrückt wäre, um sich darauf einzulassen. Dennoch führten die Gespräche dazu, dass ich darüber nachdachte, wie man meine Geschichte verfilmen könnte. Mir wurde klar, dass das Fernsehen der einzige gangbare Weg war. Nicht als Serie für einen der frei empfangbaren Sender, das würde nie klappen. Deren Budgets waren einfach nicht groß genug, und ihre Sittenrichter würden Sex und Gewalt, wie sie in den Büchern vorkamen, abwürgen. Übrig bleiben würden allenfalls zensierte Versionen, schwacher Tee anstatt starker Met. Eine lange Miniserie mochte funktionieren, etwas in der Art von Roots oder Shogun, aber solche epischen Minis produzierten die Sender nicht mehr. HBO wäre der passende Sender, befand ich. Die Leute, die Die Sopranos, Deadwood und Rom gemacht hatten. Wenn es um die Produktion von qualitativ hochwertigem Fernsehen für Erwachsene ging, konnte niemand HBO das Wasser reichen. Aber ein Fernsehfilm oder auch eine Miniserie reichten nicht. Es müsste eine richtige Serie sein, in der jeweils eine Staffel sich ganz einem Band widmete. Das Problem war nur, HBO hatte sich noch nie mit Fantasy befasst oder auch nur Interesse am Genre gezeigt. Dazu würde es also nie kommen. Und dann lernte ich David Benioff und Dan Weiss bei einem Mittagessen kennen, zu dem mein Agent Vince Gerardis in Los Angeles eingeladen hatte. Das Treffen begann als Lunch, endete erst nach dem Abendessen, und es stellte sich heraus, dass David und Dan den gleichen Traum hatten wie ich: Sie wollten aus Das Lied von Eis und Feuer eine Serie für HBO machen. Ihr seid verrückt, sagte ich zu ihnen. Das ist zu groß. Zu kompliziert. Zu teuer. HBO macht keine Fantasy. Die beiden Verrückten ließen sich nicht beirren. Sie liebten die Geschichte und waren überzeugt, sie auf den Bildschirm bringen zu können. Also ließ ich sie es versuchen. Die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. () g e o r g e r. r. m a r t i n Santa Fe, New Mexico 27. Januar 2012