Der Himmel ist auf deiner Seite von Jürgen Fliege

Der Himmel ist auf deiner Seite
Ermutigungen für alle Lebenslagen
ISBN/EAN: 9783442168729
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Fliege, wie seine Fans ihn kennen und schätzen - direkt, menschlich und aufbauend. Es tut gut zu spüren, dass Gott unser Verbündeter ist. Jürgen Fliege gibt diese Gewissheit an seine Leser weiter - mit Texten, die Orientierung im täglichen Chaos geben, die aufatmen lassen und Gelassenheit schenken. Selbst wer nur wenig Zeit hat, findet in diesem wunderschönen Buch seinen Wegweiser durch den Tag. Ein wertvolles Geschenk.
»Wer nicht kniet, den bekniet das Leben!« Dieser Satz kommt mir jedes Mal in den Sinn, wenn ich Michael Gorbatschows geschichtsträchtigen Ausspruch höre: »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.« So schön der Satz klingt - ich meine, er stimmt nicht. Meine Wahrnehmung ist eine andere. Ich habe das Leben anders erfahren. Es kommt und sorgt sich um uns und bekniet uns, einen neuen Weg einzuschlagen. Einen Weg, der wegführt vom Unglück und vom Selbstmitleid. Einen, der vom Tod ins Leben führt, aus der Enge in die Weite, aus der Verlogenheit in die Wahrheit. Das Leben macht Druck. Wie bei einer Geburt. Das Leben bekniet uns und sorgt für uns. Ja, das Leben kümmert sich um uns wie ein guter Vater und eine gute Mutter für uns sorgen - erst recht, wenn wir meinen, dass wir zu spät kommen könnten. Das Leben gibt uns eine Hilfestellung, wenn es unseren Leib auf bald vierzig Grad erhitzt, nur um damit Eindringlinge, Keime des Todes, abzutöten! Also, wie bekniet uns das Leben? Manchmal kommt es eben mit einer Krankheit daher, quält uns, nötigt uns, drängt uns, aus dem Alltag auszusteigen, nimmt uns beiseite, legt uns um und zwingt uns in der Stille eines Krankenzimmers oder einer Kur, neu über uns nachzudenken: Wie soll es jetzt weitergehen? Das Leben selbst sorgt derweil für die Stille, die offenbar notwendig ist, zur Besinnung zu kommen. Alte Fragen tauchen aus der Stille auf: Weshalb ist mir das alles passiert? Wo will das Leben mich hinführen? Vergessen Sie die ewigen Warum Fragen - fragen Sie statt dessen: »Wozu geschieht mir, ausgerechnet mir das? Was ist der Sinn dessen, das mich niederdrückt und bis an den Abgrund der Verzweiflung treibt?« Die Gründe, warum Sie in diesem Moment an diesem Ort, in dieser Situation stehen, sind klar: Das Leben bekniet Sie, weil es Sie irgendwohin haben will. Irgendwohin, wo Sie nicht hinwollten - aber nun müssen. Denn das Leben hat seine eigenen Gesetze und sucht seine eigenen Wege. Die sind nicht immer Ihre, führen Sie aber immer zum Ziel. Zum Beispiel Krankheit. Krankheit ist immer die Folge einer Kränkung. Und die ist - wie jeder Blumenfreund weiß, wenn sich eine Pflanze zur Seite neigt und welkt - immer eine Folge mangelnder Energie oder mangelnden Energieflusses. Zu wenig Wasser des Lebens! Zu viel Wüste! Wer führt mich heraus? Wo ist der Weg? Die Krankheit ist eben notwendig, um Ihre Not zu wenden und sich auf die Suche zu machen nach neuen Quellen, die Kraft schenken für den neuen Lebensweg. Es kann auch sein, dass die Fürsorge des Lebens paradoxerweise als Beziehungskrise daherkommt. Was soll an einer Krise Gutes sein? Zum Beispiel, dass offenbar eine Periode des Wachsens und Erlebens mit einem bestimmten Menschen an ihr Ende gekommen ist. Das Leben ruft nach Erneuerung und bereitet nun unter Schmerzen und Tränen den Misthaufen vor, auf dem sich das neue Stück Leben entwickeln könnte. »Die Liebe Gottes wohnt auf dem Misthaufen deines Leben!«, lautet ein altes Tao Wort aus dem asiatischen Raum. Es meint einen Misthaufen, der genährt wurde von den eigenen Fehlern und Verzweiflungen, von den Ängsten und Sorgen, von den Schicksalsschlägen und Lebensnöten. Einsamkeit sickert ins Herz. Dazu die Angst, niemand Neues zu finden, der die Einsamkeit durchbricht und Ihnen beisteht. Ein alter Lebensabschnitt muss oft erst einmal hinter sich gelassen werden, bevor am Horizont etwas Neues auftaucht. Das sind meist schmerzvolle Erlebnisse, die uns den Wert des Loslassens bewusst machen. Aber es sind - trotz aller Trauer und trotz aller Enttäuschungen - auch Erfahrungen, die die Menschen auf einen inneren seelischen Heimweg bringen. Wie auf einem fremden Planeten ausgesetzt, suchen sie, kaum dass sie geboren sind, instinktiv den richtigen Weg ans richtige Ziel. Ihr Kompass ist ihre Sehnsucht - und die ist unsterblich. Geschichten, in denen das Leben uns Menschen bekniet, habe ich für Sie gesammelt. Geschichten, die ich selber erlebt habe, und Geschichten, die mir im Pfarramt und im Fernsehstudio zug