Verfemt - Verfolgt - Vernichtet von Guido Hoyer

Verfemt - Verfolgt - Vernichtet
Die Juden im Landkreis Freising unter dem NS-Terror
ISBN/EAN: 9783862223381
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., mit zahlreichen Abbildungen
Einband: kartoniertes Buch
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Spätestens ab dem Jahr 1871 kann gesichert von jüdischem Leben in den Städten Freising und Moosburg gesprochen werden. Menschen jüdischen Glaubens fassten hier Fuß, bauten sich eine Existenz auf und wurden schnell zu geachteten Mitgliedern der Gesellschaft. Eine Erfolgsgeschichte - bis zur "Machtergreifung" der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Einst angesehene Geschäftsleute sahen sich nun mit Verfolgung, Enteignung und Vertreibung konfrontiert, ganze Familien fielen in den Vernichtungslagern dem NS-Terrorregime zum Opfer. Dr. Guido Hoyer legt nun erstmals eine Gesamtdarstellung des jüdischen Lebens und seines Untergangs im Landkreis Freising vor, von der Ansiedlung erster jüdischer Familien und deren Leben bis 1933 über den virulenten Antisemitismus, der im städtischen Milieu Freisings bereits spürbar war, bis zu Verfolgung und Vernichtung. Nachgezeichnet wird die zunehmende Ausgrenzung und Hetze gegen die jüdische Bevölkerung, an deren Ende die Pogromnacht im November 1938 und die Vertreibung der Opfer aus ihrer Heimatstadt Freising steht. Das Buch spürt dem Schicksal der vielen deportierten und ermordeten Freisinger Juden, aber auch der einzelnen Überlebenden nach und stellt die Frage nach der Aufarbeitung der Verbrechen. Dazu rücken die jüdischen Displaced-Persons-Gemeinden der Nachkriegszeit in Freising, Moosburg und Nandlstadt in den Fokus. Forschungsgeschichtliches Neuland wird mit der Einbeziehung der Lebensläufe der im NS-Jargon "jüdische Mischlinge" genannten Verfolgten betreten.
Dr. Guido Hoyer, geboren 1968, ist Politikwissenschaftler udn lebt in Freising. Seit 1995 widmet er sich in Vorträgen und Publikationen der Erforschung der NS-Verbrechen in Bayern und dem Landkreis Freising. Hoyer ist Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA).